Völkerball / Zunder und Weichen

Promofoto mit freundlicher Genehmigung von VölkerballNeue Weichen stellte Deutschlands Rammstein-Tribute-Band Numero Uno mit der Veröffentlichung des ersten Albums (mit eigenen Songs) und nachdem VÖLKERBALL im krassen Outfit bereits auf der Musikmesse Frankfurt für Aufmerksamkeit sorgte, sind sie auf den Bühnen mit zwei unterschiedlichen Programmen zuhause, einmal als Rammstein, dann als Völkerball. Grund genug, um zu erfragen, wie man sich bei einem derartigen Spagat fühlt.

Interview mit Sänger Pierre-René Anlauff, von Dennis Rowehl
Promofoto mit freundlicher Genehmigung von Völkerball

entertaim.net: Hallo René, vor einiger Zeit habt Ihr euer Debütalbum „Weichen und Zunder“ veröffentlicht … keine Rammstein-Songs, dennoch ein Album, was Rammstein selbst auch nicht wirklich hätte besser machen können. Die Kritiken sind ganz ordentlich ausgefallen. Wie fühlt man sich bei der positiven Resonanz, wenn man nicht als Rammstein-Tributeband in Erscheinung tritt?

R. A.: Es ist definitiv etwas anderes. Intensiver, spannender und natürlich mit völlig neuer Bühnenerfahrung. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass wir alle Lampenfieber hatten wie mit 13. (lacht) Der Zuspruch der Fans auf die eigenen Songs kommt jedenfalls sehr viel stärker bei uns an. Und das macht einfach noch mehr Spaß. An dieser Stelle sei unseren treuen Fans besonderer Dank gewidmet. Es war überwältigend, wie intensiv sie Weichen und Zunder abgefeiert haben. Teilweise war zwischen den Songs kaum ein Unterschied zu den Tribute-Shows zu spüren, so laut war der Beifall. Danke an alle, die dabei waren.

entertaim.net: Als wir bei der Frankfurter Musikmesse gesprochen haben, ward ihr auf der Suche nach einem Pyro-Endorser. Hat sich da schon etwas Neues ergeben?

R. A.: Nein, leider nicht. Wir haben uns aber zugegebenermaßen nicht wirklich darum gekümmert, weil erst mal der Bau der neuen Kulisse für die eigene Show im Vordergrund stand.

entertaim.net: Ihr habt beim letzten Interview gesagt, dass ihr stark das Rammstein-Tribute-Ding vom eigenen Album trennt. Sprich; entweder gibt es einen Gig ausschließlich mit Rammstein-Tracks oder mit Völkerball-Songs. Wird das immer noch so beibehalten?

R. A.: Ja, in der Tat. Wir gehen stark davon aus, dass es Lagerbildungen gibt. Die einen wollen nur Tributesongs, die anderen beides und wieder andere vielleicht nur die eigenen Songs hören. Wenn also jemand Eintritt bezahlt, soll er auch das bekommen, was er erwartet. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, bei den Tribute-Shows auch mal eine eigene Nummer rauszuhauen.

entertaim.net: Macht ja auch Sinn! Wenn man sich die Konzertdaten so ansieht, seid ihr für das gesamte Jahr gut ausgebucht. Als Völkerball mit eigenen Songs gibt es da nur 2 Gigs … ist es nicht schwierig, sich auf diese Shows einzustellen, wenn man sich sonst so an das Rammstein-Programm gewöhnt hat? Auch was die Moves betrifft?

R. A.: (lacht) Ein klares Ja. Zum ersten Mal aus dem Fahrwasser Rammsteins rauszutreten, ist nicht so einfach. Nach 4 Jahren Tribute-Shows ist ein großer Fluss aus dem anfangs kleinen Bach geworden, und so wird man natürlich bei dem Versuch diesen zu verlassen, auch mal mitgerissen. Dennoch haben wir gemerkt, dass es immer besser geht. Die neuen Songs und auch das Selbstverständnis bekommen immer mehr ein eigenes Gesicht, und so freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Album und darauf, dass wir diesen Weg eingeschlagen haben.

entertaim.net: Gibt es bei den „Weichen und Zunder“-Gigs auch so viel Feuerwerk?

R. A.: Nein, einerseits hätten wir das natürlich gern. Andererseits gibt es zwei Gründe das nicht zu tun. 1.: Die Annäherung zu Rammstein, 2.: Das liebe Geld. Eine Pyroshow muss man sich erst einmal leisten können. Aber wer weiß, wie sich alles entwickelt. Da bleibt auch für uns noch einiges offen und die Show darf ruhig wachsen.

entertaim.net: Haben sich die Jungs von Rammstein schon mal bei euch gemeldet … vielleicht auf euer neues Album?

R. A.: Nein, bisher nicht. Wir wissen aber, dass Lindemann eins hat (lacht).

entertaim.net: (lacht) Okay, gibt es auch Pläne, außerhalb von Deutschland aufzutreten? Schließlich ist Rammstein auch im Ausland ein großes Ding?

R. A.: So etwas kann man nicht planen. Wir sind allerdings guter Dinge, dass gerade das Ausland interessiert sein wird. Mit der Tribute-Show läuft es ja schon ganz gut außerhalb der Grenzen.

entertaim.net: Wenn wir schon dabei sind … meistens spielt Ihr an den Wochenenden. Gibt es auch Pläne für eine gesamte Tour?

R. A.: Das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, Weichen und Zunder zu publizieren, ohne dass die Tribute-Shows darunter leiden müssen. Aber dann müssten wir auch erst mal davon leben können. So viel Urlaub bekommt ja kein Mensch. Wenn der Kurs allerdings so weitergeht, werden wir auch das schaffen.