ROTOR / 7

Rotor 7

 

ROTOR / 7  (Noisolution) 

Rotor gehört zu den Bands, die über 25 Jahre (!) hinweg ihren eigenen klanglichen Weg gegangen sind. Ihrer eigenen Zeitrechnung folgend, war es für sie immer am wichtigsten, qualitativ hochwertiges Material zu liefern. Zum Glück macht das Berliner Quartett das auch 25 Jahre später noch immer. Das neueste wie immer nummerierte Album, 7, verschwendet keine Zeit, um mit dem Opener „Reibach“ in die typischen Rotor-Grooves zu schwingen. Mit einem synkopischen Rhythmus und schwirrenden Gitarrenleads wechselt der Track ständig von sonnigem Twang zu druckvollen Riffs.
Ihre Musik hat einen gewissen zeitlosen Klang, der einen ständig in seinen Bann zieht. Weitere malerische Vibes werden bei „Aller Tage Abend“ durch angenehme, ineinandergreifende Gitarrenleads erkundet. Das Stück gleitet sanft dahin, bevor es mit „Schabracke“ wieder in einen härteren Bereich geht. Hier herrscht eine amerikanische Wüsten-/Stoner-Atmosphäre der alten Schule.
Die zweite Hälfte von „7“ bietet eine weitere Runde des vollen Klangspektrums von Rotor, z. B. der  Titeltrack, der hier mit sehr  schönen Akustikgitarren-Licks glänzt!  Die üppigen Progressionen werden hier  gelegentlich durch ein paar verzerrte Momente ergänzt, aber meistens spielen sie sich friedlich in den imaginierten Sonnenuntergang. Geiles Stück.
Rotor Band
Der  finale Track „Auf Grund“ (siehe auch das Video unten)  beginnt nach einem Drum-Intro beginnt mit einer glatten Basslinie, die sich mit luftigen Akkorden verbindet. Schnell übernimmt eine fuzzy Gitarre  das Ruder und liefert harte Parts – und es ist auch eine Freude dem Drummer zuzuhören, wie er sich hier durch die Becken schreddert, geil!
Während der Vorgänger 6 sich hauptsächlich auf Riffs konzentrierte, ist 7 abwechslungsreicher. Obwohl nichts wirklich Bahnbrechendes zu hören ist, ist es doch immer toll, ein cooles Album von verdienten Veteranen zu hören, das frischer klingt als die jüngeren Bands des Instrumental-Genres.

 

Martin

4/5 P.

Video von ROTOR „Auf Grund“